haut
der blick, der sich an haut entzündet
(wenn haut die stirn ist, die sich spannt
oder die wange, die mulde hinterm ohr)
ist nicht der blick, der in der landschaft
suchen geht. die linien feiner, kaum
berührt. noch auf den bildern ist die haut
mit einem ton versehen, weichflächig, licht
spielt um die augen. und sammelt farbe
nur im angestahlten haar (das
fällt in strähnen auf die schultern, dunkelt
an der koppfhaut nach). haut hält den blick
umwoben, die wangen, ohren röten sich
beim tasten nach schatten, brauen, einer
stirn. was haut umschließt, mit ihrem schein,
was an den handgelenken spürbar wird
bleibt ungesagt. die augen sinken,
tiefer im besehen, und weichen nicht
wenn sich die knöchel zeigen und die knie,
gefältet fast vom druck, im innern.
nico bleutge - fallstreifen